Dazu gehört die Erde als Ganzes, als riesiger Globus mit seinen abgegrenzten Schalen, ebenso wie Atmosphäre und Lithosphäre.
Darstellung der aufgeschnittenen Erde mit erkennbaren Schalen von Kruste, Mantel und äußerem bzw. innerem Kern
© Wikipedia: NASA / SoylentGreen, 2006
|
Eine Erdsphäre bezeichnet ein Phänomen des Planeten Erde, das eine räumliche Ausdehnung besitzt und sich für gewöhnlich wie eine mehr oder weniger durchgehende Schale um den ganzen Himmelskörper legt.
Viele der bekanntesten Erdsphären haben die Gestalt von geschlossenen Hüllen. Solche durchgehenden, schalenartigen Erdsphären sind zum Beispiel die Atmosphäre und die Lithosphäre. Die Luft der Atmosphäre einerseits umhüllt die gesamte feste Erde, deren äußere Schale andererseits überall von der Lithosphäre gebildet wird.
Die Erdsphären lassen sich in drei Gruppen gliedern:
|
Mit Geosphäre wird zumeist eine Erdsphäre bezeichnet. Das Wort benennt also ein Phänomen der Erde, das sich häufig schalenähnlich um den ganzen Himmelskörper legt. Der Geosphäre-Begriff erfuhr innerhalb von 150 Jahren mindestens zehn verschiedene Definitionen, von welchen heute im deutschen Sprachraum noch fünf benutzt werden. Demzufolge besteht derzeit keine Einigkeit über Inhalt, Ausdehnung und Umfang der Geosphäre. Vor allem geht es um die Geosphäre-Begriffe nach Stephen Pearl Andrews (1871) und Pierre Teilhard de Chardin (1956), sowie Hans Carol (1956). Die feste Geosphäre nach Stephen Pearl Andrews umfasst jene Bestandteile des Planeten Erde, die aus festem Gestein bestehen oder noch darunter liegen. Die feste Geosphäre umfasst also die Lithosphäre und die noch tiefer liegenden Erdsphären: Geosphäre → Lithosphäre / Asthenosphäre / Mesosphäre / Barysphäre (Erdaußenkern, Erdinnenkern). Die in der Gliederung erwähnte Mesosphäre meint natürlich nicht jene Schicht der Erdatmosphäre gleichen Namens. Stattdessen wird hier auf die geosphärische Mesosphäre verwiesen, die ein Synonym für die unteren Anteile des Erdmantels darstellt. Außerdem wird eine moderne Begriffsbedeutung der Barysphäre als Synonym für den Erdkern berücksichtigt. Die feste Geosphäre ist der vorherrschende Geosphäre-Begriff der „System-Erde-Forschung“. Die abiotische Geosphäre nach Pierre Teilhard de Chardin umfasst sämtliche unbelebten Teile des globalen Ökosystems (der Biosphäre). Damit umfasst sie Abschnitte von Lithosphäre, Hydrosphäre und Atmosphäre, die innerhalb des weltweiten Ökosystems liegen: Biosphäre → globale Biozönose / Geosphäre (ökosphärische Abschnitte der Lithosphäre, Hydrosphäre, Atmosphäre). Die abiotische Geosphäre ist der Geosphäre-Begriff des International Geosphere-Biosphere Programme. Ein Synonym zur abiotischen Geosphäre lautet Physiosphäre. Die geographische Geosphäre nach Hans Carol stellt einen Versuch dar, das allgemeine Objekt geographischer Forschung im realen Erdraum zu verorten. Zwar blieb sein Versuch nicht lange unwidersprochen und konnte sich international trotz einiger Anläufe nicht etablieren. Dennoch wird Carols geographische Geosphäre in seltenen Fällen immer noch in deutschsprachigen Publikationen verwendet: Geosphäre → Anthroposphäre (Soziosphäre / Technosphäre) / Biosphäre → globale Biozönose (Phytosphäre, Zoosphäre) / Physiosphäre (Atmosphäre, Hydrosphäre, Reliefsphäre bzw. Lithosphäre bzw. Pedosphäre bzw. Dekompositionssphäre). Ein Synonym für die geographische Geosphäre lautet Chorosphäre, gewann jedoch keine große Anhängerschaft. Darüber hinaus existiert mit der Landschaftssphäre ein weiterer Begriff, der eine zumindest sehr große Bedeutungsgleichheit mit dem geographischen Geosphäre-Begriff aufweist. [2] |
Terresterische Planeten haben einen Schalenaufbau, der sich wie bei dem Aufbau der Erde in Kruste, Mantel und Kern gliedert. Dabei nimmt die durchschnittliche Dichte jeder Schale nach innen zu. Bei der Erde betragen die typischen Dichtewerte bis 3 g/cm3 für die Kruste, 3–5 g/cm3 für den zähplastischen Erdmantel und über 10 g/cm3 für den großteils flüssigen, stark eisenhaltigen Erdkern. Die Ursache der Ausbildung von Schalen bei planetaren Körpern ist die Trennung ihrer Ursubstanz durch gravitative Differenzierung. [3] |
Der innere Aufbau der Erde, den vor allem die Geophysik untersucht, besteht idealisiert betrachtet aus konzentrischen Kugelschalen, deren Material jeweils eine deutlich unterschiedliche Dichte hat. Die Kugelschale mit der geringsten Dichte liegt am weitesten außen und wird als Erdkruste bezeichnet. Die Kugelschale mit der größten Dichte, eigentlich eine Vollkugel, liegt im Zentrum des Erdkörpers und wird Erdkern genannt. Im Schwerefeld sind die Grenzflächen dieser Schalen leicht abgeplattet.
Die Dichteschichtung im Erdkörper geht mit einer chemischen Differenzierung einher, d. h., jede Kugelschale hat eine charakteristische chemische Zusammensetzung. Neben der Einteilung der Kugelschalen nach chemischen Gesichtspunkten wird auch ein anderes Modell genutzt, das auf den rheologischen Eigenschaften des Materials im Erdkörper gründet. Dieses teilt den Erdkern in einen kristallinen inneren (Radius: 1.230 km) und einen dünnflüssigen äußeren Kern (Mächtigkeit: 2.200 km). Zudem unterscheidet es nicht zwischen Kruste und Mantel, sondern fasst die Kruste mit dem starren äußersten Teil des Mantels zur Lithosphäre zusammen, an die sich nach unten ein zähfließender Mantel anschließt.
Da sich die Bereiche unterhalb von wenigen Tausend Metern Tiefe einem direkten Zugriff des Menschen durch Bohrungen entziehen, fußt das Wissen um den Aufbau des Erdinneren zu einem Großteil auf der Seismik, das heißt, der Aufzeichnung und Auswertung von mechanischen Wellen, die sich durch den Erdkörper bewegen, ausgelöst z. B. durch Erdbeben oder Atomwaffentests. Das daraus resultierende seismische Profil des Erdkörpers ist durch zwei markante Diskontinuitätsflächen gekennzeichnet. Diese gelten als Grenzflächen zwischen Erdkruste und Erdmantel bzw. Erdmantel und Erdkern.
Über andere geophysikalische Messungen kann auf das mechanische Verhalten des gesamten Erdkörpers geschlossen werden. So kann die Elastizität des Erdkörpers aus der Messung der Erdgezeiten abgeschätzt werden, infolge derer sich die Erdkruste zweimal täglich um bis zu 50 cm hebt und senkt.
Erdkern: An der Grenze vom Kern zum Mantel ändert sich die Dichte materialbedingt von 10 auf 5 g/cm3. Die Differenzierung in Kern- und Mantelmaterial geschah innerhalb der ersten paar Millionen Jahre nach Entstehung des Staubes im solaren Urnebel durch Aufschmelzen bei Kollisionen von Protoplaneten. Einige zehn Millionen Jahre später entstand erneut und zuletzt ein tiefer Magmaozean bei der Kollision zwischen Protoerde und Theia (angenommene Mondentstehung), deren metallische Kerne sich vereinigten. Der Kern war damals noch vollständig flüssig. Einige 100 Millionen Jahre später – unklar ist, ob vor oder nach Einsetzen der tiefen Mantelkonvektion – begannen im Zentrum Eisen und Nickel auszukristallisieren.
|
|
Daten |
Erfasst werden alle Sphären und Schalen der Erde nach geltender Systematik. Anzahl: etwa ... Datensätze. |
(1) ... |
(2) ... |
|
Quellen und Material |
[xxx] ... |
[xxx] ... |
|
Wikipedia (de) – Listen |
... |
... |
|
Wikipedia (en) – Listen |
... |
... |
|