Dazu gehören die zusammenhängenden Ketten der Amerikanischen Kordilleren mit den Anden und den Rocky Mountains, ebenso wie die ausgedehnte Masse der zentralasiatischen Gebirge mit dem Himalaya, dem Karakorum und dem Pamir.
Flug über die Anden, längstes Gebirgssystem der Erde, auf der Route Buenos Aires–Santiago, Argentinien und Chile
© Wikipedia: Phillip Capper, 2011
|
Die Gebirgsbildung oder Orogenese wird durch tektonische Vorgänge verursacht, die durch die Kollision von Lithosphärenplatten erzeugt werden.
Spezialfälle der Orogenese betreffen die Bruchtektonik (Bildung von Bruchschollengebirgen und Bruchfaltengebirgen), die nur indirekt durch die Verschiebung von Kontinentalplatten verursacht wird.
Globale Gebirgsbildungsarten:
|
Ein Orogen oder auch Tectogen ist eine räumlich geschlossene, abgrenzbare Gebirgseinheit, die durch Faltung und Deckenbildung gekennzeichnet ist.
Der Begriff wurde 1921 eingeführt für Gebirge, welche ihrerseits Kratone (alte Kontinentalmassen) umgeben. Ein Orogen bezeichnete früher eine aufgefaltete Geosynklinale.
Heute wird der Begriff allgemeiner benutzt und beschreibt Gebirge, die durch die Kollision von Lithosphärenplatten (Kontinentalplatten) entstanden sind. Ein Orogen stellt also die „Knautschzone“ zweier kollidierender Platten dar. Der Vorgang der Bildung eines Orogens wird Orogenese genannt.
Unterschieden werden:
|
Die Alpidische Orogenese bezeichnet die bislang letzte globale Gebirgsbildungsphase der Erdgeschichte, in der auch die Alpen gebildet wurden. Der Prozess dieser Orogenese reicht von der Kreidezeit über die stärkste Hebungsphase vor etwa 20 Millionen Jahren (im Miozän) bis in die Neuzeit, umfasst eine Zeitspanne von rund 100 Millionen Jahren, und klingt seit etwa fünf Millionen Jahren ab. Die Eiszeiten des Pleistozäns in den letzten zwei Millionen Jahren prägten dann wesentlich das Aussehen der heutigen Gebirge. Bei dieser Gebirgsbildung wurde der Alpidische Gebirgsgürtel (auch Alpidisches Gebirgssystem) geformt, mit Atlas, Pyrenäen, balearischen Inseln, Alpen, Karpaten, Apenninen, Dinarischem Gebirge, Rhodopen, Balkan, Taurus, Kaukasus, Zāgros, Kuhrud, Elburs, Kopet-Dag, Suleiman-Gebirge, Hindukusch, Karakorum, Himalaya bis zu den westlichen Gebirgen Indochinas und Malaysias. Die Amerikanische Kordillere entstand ebenfalls durch plattentektonische Vorgänge dieser Zeit, deren Bildung wird aber als eigenständige Orogenese betrachtet (Laramische Gebirgsbildung). [3] |
Die variszische Orogenese ist eine Phase der Gebirgsbildung in der jüngeren Hälfte des Paläozoikums (Erdaltertums), die durch die Kollision von Gondwana und Laurussia sowie mehrerer von Gondwana abstammender Mikroplatten (Terrane) verursacht wurde. Damit ging vermutlich die Subduktion ganzer Ozeanbecken einher. Die Variszische Orogenese war einer der bedeutendsten Schritte bei der Bildung des Superkontinentes Pangaea, die noch bis zum Ende des Paläozoikums andauerte. Das Variszikum in engerem Sinne erstreckt sich über große Teile Mitteleuropas und wurde hier zuerst erforscht. Die über Tage aufgeschlossenen variszischen Gesteine treten in zwei Strängen auf. Der nördliche Strang führt von Westpolen und Böhmen bzw. dem nördlichen Österreich quer über Deutschland und das südliche Belgien über die Bretagne und Devon / Cornwall in Südengland bis nach Wales und Südirland, um sich dann über den Atlantik in den paläozoischen Gebirgen der kanadischen und amerikanischen Ostküste fortzusetzen. Von Korsika, Sardinien, dem französischen Zentralmassiv und der Montagne Noire führt der zweite Gebirgsbogen über die Pyrenäen, die kantabrisch-asturischen und zentraliberischen Ketten in Spanien sowie die Balearen über das Mittelmeer nach Marokko in die marokkanische Meseta und den Anti-Atlas. Wegen der starken Überprägung durch die Auffaltung der Alpen ist die genaue Fortsetzung der Varisziden nach Südosten nicht im Einzelnen geklärt. Zu ihnen werden die alpinen variszischen Massive (Mont Blanc, Aarmassiv, große Teile der Zentralen Ostalpen u. a.), die dinarischen und griechischen Gebirge sowie Gebirgszüge in der Türkei gezählt. Nach Westen finden die mitteleuropäischen Varisziden ihre direkte Fortsetzung an der nordamerikanischen Ostküste in Neufundland, Neuschottland, Neuengland und in weiter Verbreitung in den Appalachen. In den Ouachita Mountains (in Arkansas und Oklahoma) sind Reste der noch erheblich weiter nach Westen reichenden Gebirgskette des Ouachita Orogens erhalten, die bei der Kollision von Süd- mit Nordamerika entstanden. Dieser Gebirgszug ist fast vollständig durch jüngere Gesteine bedeckt. Gebirgszüge des Spätpaläozoikums (Perm), die nur im weiteren Sinne zu den Varisziden gerechnet werden, finden sich darüber hinaus im Ural, Pamir, Tianshan und anderen Gebirgen Asiens. Zu einem unabhängigen Gebirgsbildungssystem und damit nicht zu den Varisziden gehört das ebenfalls aus dieser Zeit stammende, an der nordamerikanischen Westküste gelegene Antler-Orogen und die mit ihm ehemals zusammenhängenden Gebirgszüge an der Westseite Südamerikas, in Antarktika, an der Südspitze Afrikas und im ostaustralischen Tasman-Gebirge (in Victoria und New South Wales). [4] |
Die Kaledonische Orogenese ist die ältere der beiden mehrphasigen Gebirgsbildungen des nordamerikanisch-europäischen Paläozoikums. Sie begann im Ordovizium und hatte ihren Höhepunkt im Silur. Die Bezeichnung stammt vom lateinisch-keltischen Namen „Caledonia“ für Schottland. Bei dieser paläozoischen Gebirgsbildung entstanden die heutigen Rumpfgebirge der Britischen Inseln, ein Großteil der skandinavischen Grundgebirge und – im weiteren Sinne – die Appalachen im östlichen Nordamerika. Auch die Ostküste Grönlands, die Bäreninsel, die Orkney- und Shetlandinseln und West-Spitzbergen sind kaledonischen Ursprungs. Während des Ordoviziums – vor etwa 450 Millionen Jahren – waren die erdgeschichtlichen Kontinente Laurentia, Baltica und Avalonia von hohen südlichen Breiten in Richtung Äquator gedriftet. Sie kollidierten in mehreren Phasen miteinander. Die bei der Subduktion und Schließung des Iapetus-Ozeans entstandenen Inselbögen und Gebirge werden heute als Kaledonische Gebirge bezeichnet. [5] |
Der längste oberirdische Gebirgszug der Erde wird von Anden und Rocky Mountains gebildet und reicht etwa 15.000 km von Alaska im Norden bis nach Feuerland im Süden. Man nennt ihn Amerikanische Kordilleren. Auch die Gebirge Eurasiens bilden eine ähnlich lange, allerdings stark gegliederte Gebirgskette, weil sie fast gleichzeitig durch die alpidische Geodynamik entstanden sind.
(Hingegen haben die erdähnlichen Planeten Venus und Mars kaum solche Bergketten, sondern eher einzelne Massive – was eine Folge der unterschiedlichen Gebirgsbildung ist.)
Daneben gibt es lange Gebirgszüge im Meer, die sogenannten mittelozeanischen Rücken. Beispielsweise liegt der Mittelatlantische Rücken an der Grenze der Kontinentalplatten von Amerika einerseits und Europa–Afrika andererseits.
Übersicht von Gebirgsregionen der Erde:
|
|
Daten |
Erfasst werden alle Gebirgssysteme der Erde nach geltender Systematik. Anzahl: etwa ... Datensätze. |
(1) ... |
(2) ... |
|
Quellen und Material |
[xxx] ... |
[xxx] ... |
|
Wikipedia (de) – Listen |
... |
... |
|
Wikipedia (en) – Listen |
... |
... |
|