Dazu gehören die zusammenhängenden Ketten der Amerikanischen Kordilleren mit den Anden und den Rocky Mountains, ebenso wie die ausgedehnte Masse der zentralasiatischen Gebirge mit dem Himalaya, dem Karakorum und dem Pamir.


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Flug über die Anden, längstes Gebirgssystem der Erde, auf der Route Buenos Aires–Santiago, Argentinien und Chile

© Wikipedia: Phillip Capper, 2011



Die Gebirgsbildung oder Orogenese wird durch tektonische Vorgänge verursacht, die durch die Kollision von Lithosphärenplatten erzeugt werden.

Spezialfälle der Orogenese betreffen die Bruchtektonik (Bildung von Bruchschollengebirgen und Bruchfaltengebirgen), die nur indirekt durch die Verschiebung von Kontinentalplatten verursacht wird.

Globale Gebirgsbildungsarten:
  • Kollision von Kontinentalblöcken – so entstand der Himalaya durch das Auftreffen des Kontinentalblocks der Indischen auf den der Eurasischen Platte. Etwa im selben Zeitraum, vor ca. 50–30 Millionen Jahren (Eozän), vollzog sich auch die Auffaltung der Alpen durch die Kollision des Kontinentalblocks der Afrikanischen Platte mit dem der Eurasischen Platte. Solche Gebirge werden als Kollisionsgebirge bezeichnet.
  • Subduktion von ozeanischen Platten – die Anden sind eine Folge des Aufeinandertreffens der Nazca-Platte mit der Südamerikanischen Platte. Weitere Beispiele hierfür sind das nordamerikanische Kaskadengebirge und die Japanischen Inseln.
  • Sonderfall: Obduktion von ozeanischen Platten – in seltenen Fällen werden größere Teile der Ozeankruste obduziert (auf die obere Platte aufgeschoben), so etwa im Ophiolithkomplex von Oman.
Wesentliche Gebirgsbildungsphasen in der Erdgeschichte (Europa) sind:
  • die kaledonische Phase,
  • die variszische Phase,
  • die alpidische Phase.
Fast alle „jungen“ Faltengebirge der Erde sind in den letzten 20 bis 40 Millionen Jahren in der alpidischen Gebirgsbildung, der letzten dieser Phasen, entstanden:
  • der Hohe Atlas,
  • die Pyrenäen,
  • die Alpen,
  • die Karpaten,
  • die Dinariden,
  • die Gebirgszüge der Türkei,
  • das Zagros-Gebirge in Persien,
  • der Himalaya,
  • die westlichen Gebirge von Burma, Thailand und Indonesien.
Eine Orogenese wurde früher als ein zeitlich begrenzter Vorgang verstanden, da nur die das Gefüge der betroffenen Gesteine bestimmenden Vorgänge betrachtet wurden. Die Untersuchung aktiver Orogene wie etwa der Gebirge an der pazifischen Küste Amerikas zeigt jedoch, dass es sich um oft zeitlich ausgedehnte und andauernde Vorgänge handelt.

Nach früheren Vorstellungen ist einer Orogenese die Bildung einer Geosynklinale vorausgegangen: einer großen Einsenkung, in der sich mächtige Schichten von Tiefsee- und anderen Sedimenten ablagerten, bevor die Senkung durch großtektonische Vorgänge zu einem Hebungsgebiet wurde. Diese Gesteine wurden später umgewandelt und teilweise über hunderte Kilometer verschoben, sodass sie sich heute in den Gebirgen finden.

Nach heutigen Vorstellungen entspricht die „Geosynklinale“ dem bei plattentektonischen Vorgängen zwischen den beteiligten Kontinentalplatten befindlichen Ozean oder Randmeer. [1]
Ein Orogen oder auch Tectogen ist eine räumlich geschlossene, abgrenzbare Gebirgseinheit, die durch Faltung und Deckenbildung gekennzeichnet ist.

Der Begriff wurde 1921 eingeführt für Gebirge, welche ihrerseits Kratone (alte Kontinentalmassen) umgeben. Ein Orogen bezeichnete früher eine aufgefaltete Geosynklinale.

Heute wird der Begriff allgemeiner benutzt und beschreibt Gebirge, die durch die Kollision von Lithosphärenplatten (Kontinentalplatten) entstanden sind. Ein Orogen stellt also die „Knautschzone“ zweier kollidierender Platten dar. Der Vorgang der Bildung eines Orogens wird Orogenese genannt.

Unterschieden werden:
  • innere Orogenese – Auffaltung von Gebirgen durch Kollision zweier Lithosphärenplatten (Beispiele: Alpen, Himalaya, Ural)
  • periphere Orogenese – Abtauchen einer Lithosphärenplatte unter eine andere, die dadurch angehoben wird (Beispiele: Rocky Mountains, Anden).
Der Begriff Orogen bezieht sich immer auf einen bestimmten Zeitrahmen. Für Europa wichtige orogene Phasen sind die kaledonische, variszische und die alpidische Orogenese. [2]
Die Alpidische Orogenese bezeichnet die bislang letzte globale Gebirgsbildungsphase der Erdgeschichte, in der auch die Alpen gebildet wurden.

Der Prozess dieser Orogenese reicht von der Kreidezeit über die stärkste Hebungsphase vor etwa 20 Millionen Jahren (im Miozän) bis in die Neuzeit, umfasst eine Zeitspanne von rund 100 Millionen Jahren, und klingt seit etwa fünf Millionen Jahren ab. Die Eiszeiten des Pleistozäns in den letzten zwei Millionen Jahren prägten dann wesentlich das Aussehen der heutigen Gebirge.

Bei dieser Gebirgsbildung wurde der Alpidische Gebirgsgürtel (auch Alpidisches Gebirgssystem) geformt, mit Atlas, Pyrenäen, balearischen Inseln, Alpen, Karpaten, Apenninen, Dinarischem Gebirge, Rhodopen, Balkan, Taurus, Kaukasus, Zāgros, Kuhrud, Elburs, Kopet-Dag, Suleiman-Gebirge, Hindukusch, Karakorum, Himalaya bis zu den westlichen Gebirgen Indochinas und Malaysias.

Die Amerikanische Kordillere entstand ebenfalls durch plattentektonische Vorgänge dieser Zeit, deren Bildung wird aber als eigenständige Orogenese betrachtet (Laramische Gebirgsbildung). [3]
Die variszische Orogenese ist eine Phase der Gebirgsbildung in der jüngeren Hälfte des Paläozoikums (Erdaltertums), die durch die Kollision von Gondwana und Laurussia sowie mehrerer von Gondwana abstammender Mikroplatten (Terrane) verursacht wurde. Damit ging vermutlich die Subduktion ganzer Ozeanbecken einher. Die Variszische Orogenese war einer der bedeutendsten Schritte bei der Bildung des Superkontinentes Pangaea, die noch bis zum Ende des Paläozoikums andauerte.

Das Variszikum in engerem Sinne erstreckt sich über große Teile Mitteleuropas und wurde hier zuerst erforscht. Die über Tage aufgeschlossenen variszischen Gesteine treten in zwei Strängen auf.

Der nördliche Strang führt von Westpolen und Böhmen bzw. dem nördlichen Österreich quer über Deutschland und das südliche Belgien über die Bretagne und Devon / Cornwall in Südengland bis nach Wales und Südirland, um sich dann über den Atlantik in den paläozoischen Gebirgen der kanadischen und amerikanischen Ostküste fortzusetzen.

Von Korsika, Sardinien, dem französischen Zentralmassiv und der Montagne Noire führt der zweite Gebirgsbogen über die Pyrenäen, die kantabrisch-asturischen und zentraliberischen Ketten in Spanien sowie die Balearen über das Mittelmeer nach Marokko in die marokkanische Meseta und den Anti-Atlas.

Wegen der starken Überprägung durch die Auffaltung der Alpen ist die genaue Fortsetzung der Varisziden nach Südosten nicht im Einzelnen geklärt. Zu ihnen werden die alpinen variszischen Massive (Mont Blanc, Aarmassiv, große Teile der Zentralen Ostalpen u. a.), die dinarischen und griechischen Gebirge sowie Gebirgszüge in der Türkei gezählt.

Nach Westen finden die mitteleuropäischen Varisziden ihre direkte Fortsetzung an der nordamerikanischen Ostküste in Neufundland, Neuschottland, Neuengland und in weiter Verbreitung in den Appalachen. In den Ouachita Mountains (in Arkansas und Oklahoma) sind Reste der noch erheblich weiter nach Westen reichenden Gebirgskette des Ouachita Orogens erhalten, die bei der Kollision von Süd- mit Nordamerika entstanden. Dieser Gebirgszug ist fast vollständig durch jüngere Gesteine bedeckt.

Gebirgszüge des Spätpaläozoikums (Perm), die nur im weiteren Sinne zu den Varisziden gerechnet werden, finden sich darüber hinaus im Ural, Pamir, Tianshan und anderen Gebirgen Asiens.

Zu einem unabhängigen Gebirgsbildungssystem und damit nicht zu den Varisziden gehört das ebenfalls aus dieser Zeit stammende, an der nordamerikanischen Westküste gelegene Antler-Orogen und die mit ihm ehemals zusammenhängenden Gebirgszüge an der Westseite Südamerikas, in Antarktika, an der Südspitze Afrikas und im ostaustralischen Tasman-Gebirge (in Victoria und New South Wales). [4]
Die Kaledonische Orogenese ist die ältere der beiden mehrphasigen Gebirgsbildungen des nordamerikanisch-europäischen Paläozoikums. Sie begann im Ordovizium und hatte ihren Höhepunkt im Silur. Die Bezeichnung stammt vom lateinisch-keltischen Namen „Caledonia“ für Schottland.

Bei dieser paläozoischen Gebirgsbildung entstanden die heutigen Rumpfgebirge der Britischen Inseln, ein Großteil der skandinavischen Grundgebirge und – im weiteren Sinne – die Appalachen im östlichen Nordamerika. Auch die Ostküste Grönlands, die Bäreninsel, die Orkney- und Shetlandinseln und West-Spitzbergen sind kaledonischen Ursprungs.

Während des Ordoviziums – vor etwa 450 Millionen Jahren – waren die erdgeschichtlichen Kontinente Laurentia, Baltica und Avalonia von hohen südlichen Breiten in Richtung Äquator gedriftet. Sie kollidierten in mehreren Phasen miteinander. Die bei der Subduktion und Schließung des Iapetus-Ozeans entstandenen Inselbögen und Gebirge werden heute als Kaledonische Gebirge bezeichnet. [5]
Der längste oberirdische Gebirgszug der Erde wird von Anden und Rocky Mountains gebildet und reicht etwa 15.000 km von Alaska im Norden bis nach Feuerland im Süden. Man nennt ihn Amerikanische Kordilleren. Auch die Gebirge Eurasiens bilden eine ähnlich lange, allerdings stark gegliederte Gebirgskette, weil sie fast gleichzeitig durch die alpidische Geodynamik entstanden sind.

(Hingegen haben die erdähnlichen Planeten Venus und Mars kaum solche Bergketten, sondern eher einzelne Massive – was eine Folge der unterschiedlichen Gebirgsbildung ist.)

Daneben gibt es lange Gebirgszüge im Meer, die sogenannten mittelozeanischen Rücken. Beispielsweise liegt der Mittelatlantische Rücken an der Grenze der Kontinentalplatten von Amerika einerseits und Europa–Afrika andererseits.

Übersicht von Gebirgsregionen der Erde:
  • Europa
    • Fennoskandien (Skandinavisches Gebirge, Halbinsel Kola: Chibinen)
    • Iberische Halbinsel (Pyrenäen, Betische Kordillere mit Sierra Nevada, Kantabrisches Gebirge, Iberisches Gebirge, Iberisches Scheidegebirge)
    • Apenninen-Halbinsel (Apennin)
    • Balkanhalbinsel (Balkangebirge, Pirin, Rila, Rhodopen, Korab, Šar Planina, Pindos, Prokletije, Dinarisches Gebirge)
    • Britische Inseln (Schottische Highlands)
    • Mittelmeerinseln (Kreta: Ida-Gebirge, Korsika: Cinto-Massiv, Sardinien: Gennargentu, Zypern: Troodos-Gebirge)
    • Westeuropa (Alpen, Zentralmassiv, Jura)
    • Mitteleuropa (Alpen, Karpaten mit Beskiden und Tatra, Jura mit Schwäbischer und Fränkischer Alb, Sudeten mit Riesengebirge und Altvatergebirge, Erzgebirge)
    • Osteuropa (Karpaten, Ural, Kaukasus)
  • Asien
    • Westasien (Ural, Kaukasus)
    • Vorderasien (Taurus, Elburs, Zagros)
    • Zentralasien (Altai, Tienschan, Kunlun, Hindukusch, Pamir, Karakorum, Himalaya, Transhimalaya)
    • Ostsibirisches Bergland (Anadyr-Plateau, Kolymagebirge, Werchojansker Gebirge, Kamtschatka)
    • Südsibirische Gebirge (Stanowoigebirge, Sajangebirge, Baikalgebirge)
    • Japan (Japanische Alpen)
  • Afrika
    • Atlas (Rif, Mittlerer Atlas, Hoher Atlas, Antiatlas, Tellatlas oder Kleiner Atlas, Saharaatlas)
    • Sahara (Ahaggar oder Hoggar)
    • Ostafrikanischer Graben (Kilimandscharo, Mount-Kenya-Massiv, Mount Meru, Ngorongoro)
    • Zentralafrikanischer Graben (Ruwenzori-Gebirge, Virunga-Vulkane, Mitumba-Gebirge)
    • Malawi-Rift (Mulanje-Massiv)
    • Südliches Afrika (Brandbergmassiv, Drakensberge)
  • Nord- und Mittelamerika
    • Aleutenkette (Fox Islands, Islands of Four Mountains, Andreanof Islands, Rat Islands, Near Islands, Kommandeurinseln)
    • Nordamerikanische Kordilleren (Alaskakette, Brookskette, Eliaskette, Küstengebirge, Kaskadenkette, Rocky Mountains, Sierra Nevada, Peninsular Ranges, Sierra Madre Occidental, Sierra Madre Oriental, Sierra Madre del Sur, Sierra Volcánica Transversal mit Sierra Nevada)
    • Zentralamerikanische Kordilleren (Sierra Madre de Chiapas, Cordillera de Talamanca)
    • Appalachen (Allegheny Mountains, Appalachian Mountains, Black Mountains, Blue Ridge Mountains, Franconia Range, Great Smoky Mountains, Plott Balsams, Presidential Range, White Mountains)
    • Westindische Inseln (Hispaniola: Cordillera Central, Kuba: Sierra Maestra, Jamaika: Blue Mountains)
  • Südamerika
    • Südamerikanische Kordilleren oder Anden (Cordillera de Mérida, Cordillera Occidental, Cordillera Central, Cordillera Oriental, Cordillera de la Costa, Cordillera Darwin)
    • Bergland von Guayana (Hochland von Guayana, Hochland von Tumucumaque, Chiribiquete-Gebirge)
    • Brasilianisches Bergland (Chapada Diamantina, Serra do Espinhaço, Serra do Caparaó, Serra da Mantiqueira, Serra do Mar, Serra Geral, Südliches Plateau, Zentrales Plateau)
  • Ozeanien
    • Great Dividing Range (Australische Alpen mit Snowy Mountains)
    • Neuseeland (Neuseeländische Alpen)
    • Hawaii (Mauna Kea, Mauna Loa)
  • Antarktis
    • Transantarktisches Gebirge (Berge des Viktorialandes, Prince Albert Mountains, Königin-Alexandra-Kette, Königin-Maud-Gebirge, Horlick Mountains, Thiel Mountains, Pensacola Mountains, Berge der Antarktischen Halbinsel)
[6]
  [1]  Wikipedia (de): Gebirgsbildung
  [2]  Wikipedia (de): Orogen
  [3]  Wikipedia (de): Alpidische Orogenese
  [4]  Wikipedia (de): Variszische Orogenese
  [5]  Wikipedia (de): Kaledonische Orogenese
  [6]  Wikipedia (de): Gebirge → Ausmaße
Wikipedia (en): Orogeny
 
Wikipedia (en): Alpine orogeny
Wikipedia (en): Variscan orogeny
Wikipedia (en): Caledonian orogeny
Wikipedia (en): Mountain range → Major ranges

Daten
Erfasst werden alle Gebirgssysteme der Erde nach geltender Systematik.
Anzahl: etwa ... Datensätze.
(1)  ...
(2)  ...

Quellen und Material
[xxx]  ...
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Wikipedia (de) – Listen
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Wikipedia (en) – Listen
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